Termine

11/2018

Konzertreise nach Uzes

Unsere Konzertreise in die rund 900 Kilometer entfernte Partnerstadt Uzès, gekonnt arrangiert mit musikalischen, kulturellen und gesellschaftlichen Höhepunkten, war ein voller Erfolg und bildete den Abschluss unserer Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 175-jährigen Bestehens. Die nächtliche, fast 12 stündige Anreise wurde durch das Akkordeonspiel von Jürgen und Franz in beiden Bussen zum kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Tage. Schon das Schlendern am Samstagmorgen über den prämierten Wochenmarkt, mit seinem mediterranen Flair, war ein erstes Highlight. Der Rundgang lud zum Staunen und Schlemmen ein. Hier ein Gläschen Rotwein, dort ein Baguette mit Meeresfrüchten und der Gleichen - und schon fühlte man sich wie Gott in Frankreich. Am Abend gab es vom Comitée de Jumelage zusammen mit dem französischen Chor L‘Encantarello einen Empfang im Salle Polyvalente in Uzès. Zur Einstimmung wurde Pastis oder Kir gereicht und der Bann war gebrochen. Nach Begrüßungs- und Dankansprachen und der Übergabe von einigen Gastgeschenken, konnte man sich gegenseitig beschnuppern und das erlesene kalte Buffet mit vielen französischen Köstlichkeiten nach Herzenslust genießen. Franz verteilte Auszüge aus seiner Liedsammlung, die alle mit französischen und deutschen Texten abgedruckt waren. Er legte sich mächtig ins Zeug und begleitete den „internationalen gemischten Chor“ mit seinem Akkordeon dazu. Als Einstandslied durfte „Freund ich bin vun Schriese“ natürlich nicht fehlen. Beste Stimmung mit viel Gesang war das Resultat und der Abschied von einem gelungenen Kennenlernabend kam viel zu schnell. Bestens ausgeschlafen, durch die Zeitumstellung begünstigt, starteten wir am Sonntag zum Gottesdienst in die Cathédrale St. Theodorit. Unsere 3 Lieder „Lobgesang“ (Männerchor), „Panis Angelicus“ (gemischter Chor mit Solist Martin Morast) und „Peace I give to you“ (Frauenchor), wurden vom Pfarrer präzise in den Gottesdienstablauf eingefügt und haben die Zeremonie ausgezeichnet ergänzt. Von den Besuchern der Heiligen Messe erfuhren wir hinterher viel Lob und Anerkennung und manch dankbaren Händedruck. Auf der nahegelegenen „Ferme Coudert“, wo sich allerlei Haustierarten, vom Strauß bis zum Huhn und vom Stier bis zur Zwergziege, pudelwohl fühlten, haben wir unser Mittagessen eingenommen und mit einem guten Schluck die Stimmen für das abendliche Konzert geölt. Im erstaunlich gut besuchten „Salle Polyvalente“ in Uzès wurde dann am Abend das gemeinsame Konzert mit dem Chor L`Encantarello d`Uzès zelebriert. In seiner Begrüßungsansprache sprach Gerad Bonneau von einem bahnbrechenden Ereignis in der Jumélagegeschichte, denn zum ersten Mal habe in Uzès mit dem Liederkranz ein Schriesheimer Gesangverein und ein französischer Chor gemeinsam ein Konzert gegeben. Mit insgesamt zwanzig Liedern wurde das Publikum bestens unterhalten. Die sehr anspruchsvollen Chorwerke der Franzosen wurden mit unseren leicht, locker, beschwingten Melodien prima ergänzt. Schließlich stand ja das Konzert unter dem Motto „Musik kennt keine Grenzen“, was sowohl für die geografischen als auch für die musikalischen Grenzen zu traf. Maria Müller-Weber hat den französischen Gästen mit eindrucksvollen Worten den Inhalt unserer Lieder vermittelt und die Leute konnten sich bestens vorstellen, über was wir gesungen haben. Thorsten Gedak hatte sich für unsere Chöre lauter bekannte Melodien ausgesucht, die sozusagen „Ohrwurmcharakter“ besaßen. So wurde bei dem Frauenchortitel „This little light of mine“ rhythmisch mitgeklatscht und beim Männerchor das Gequake bei „Hochzeit der Frösche“ mit einem Lächeln und herzlichem Applaus bedacht. In ausgezeichneten Intonierungen trug der französische Chor seine anspruchsvollen Titel vor und wurde mit stürmischem Beifall belohnt. Dabei gefiel uns besonders das „Mille regrets“ von Josquin des Prés oder von Thomas Tallis „If Ye love me“. Beim abschließenden Teil sangen die französischen Frauen mit unserem Frauenchor den französischen Titel „Vois sur ton chemin“ und das Publikum war begeistert. Die Männer vom L`Encantarello präsentierten mit unserem Männerchor den Klassiker „My Way“ und der Saal tobte. Als krönenden Abschluss sangen alle gemeinsam „Panis Angelicus“, wobei Martin Morast seine solistische Klasse noch einmal unter Beweis stellte. Lang anhaltender Beifall hat gezeigt, dass wir in Uzès mit unserer Liedauswahl bestens angekommen sind. Als Zugabe wurde von den Frauen noch einmal „Vois sur ton chemin“ gesungen und die Männer marschierten mit „Fanfare a capella“ von der Bühne. Beim Abendessen im Hotel ließ man das ganze Konzert noch einmal Revue passieren. Es wurden Dankesworte gesprochen und Präsente überreicht. Der Ausklang mit musikalischer und humorvoller Unterhaltung von Franz hat die Anstrengung vergessen lassen und unser Erfolg wurde gebührend gefeiert. Am Montag begann das kulturelle Programm. Die malerische Landschaft um Les Baux und der Besuch der „Carrières de Lumières“, der in den Kalkstein geschlagenen künstlichen Höhle, war ein Auftakt nach Maß. Die aufwendig gestaltete Lasershow mit der Abbildung berühmter Picasso-Kunstwerke, untermalt mit klassischer Musik, musste man einfach gesehen und erlebt haben. Auf dem Zwischenstop zur Stierfarm haben wir in St. Gilles die berühmte Cathédrale St. Äegidius besucht. In dem majestätischen Gotteshaus haben unsere Dirigenten Irmtrud Menz und Thorsten Gedak mit uns einige sakrale Lieder angestimmt. Wir Sängerinnen und Sänger waren, ebenso wie die Gäste in der Kirche, tief beeindruckt von dem sagenhaften Chorklang. Eine kleine Programmänderung war wetterbedingt nötig, denn wer wollte schon bei Dauerregen mit offenem Planwagen zu den Stieren aufs Land fahren? Also haben uns die Busse direkt auf die Stierfarm gebracht und durch die großen Fenster konnte man das Spektakel mit der vorbeigetriebenen Stierherde hautnah miterleben. Es wurde uns ein köstliches Mal kredenzt und ein buntes Programm geboten. Regine Pasquale, die viele von uns durch ihre Auftritte beim Mathaisemarkt und beim Straßenfest kennen, sorgte mit ihrer kräftigen Stimme und einfühlsamen Liedern aus ihrer Heimat für angenehme Kurzweil. Untermalt wurde das Ganze mit beeindruckenden Kunststücken zu Pferd. Auch unsere Chöre haben mit geselligen Liedern stimmungsvoll zu dem tollen Abend beigetragen. Diese Superlaune setzte sich auf der Heimfahrt zum Hotel, auch dank des flüssigen Reiseproviants, unterhaltsam fort. Am Dienstag hieß es etwas früher aufstehen, denn die Fahrt zum Bambuswald bei Anduze dauerte etwas länger. „La Bambuseraie“ beeindruckte die Reiseteilnehmer restlos, denn die vielen verschiedenen Bambusarten waren hervorragend in die Landschaft eingegliedert. Es bot sich nach jeder Wegbiegung ein anderes harmonisches Bild, wie zum Beispiel den um einen Teich angelegten Chinesischen Garten. Man hätte tatsächlich noch mehrere Stunden in der herrlichen Gartenanlage verbringen können, aber der nächste „Termin“ duldete keinen Aufschub. Pünktlich um 11.40 Uhr startete die historische Dampfbahn „Train à Vapeur“ in Richtung St. Jean-du-Gard. In einem extra für den Liederkranz angehängten offenen Waggon haben wir die herrliche Fahrt durch die wunderschöne Landschaft des Gardontals in vollen „Lungen“-Zügen genossen. Über eine enge Bergstraße erreichten wir „La Guinguette de Luziers“, wo wir in dem urigen Lokal unser Mittagessen eingenommen haben. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Uzès. Einige haben den nochmaligen Bummel durch unsere Partnerschaftsstadt der Weinprobe in dem nahegelegenen Weingut I´Aqueduc vorgezogen. Den Teilnehmern an dieser Verköstigung wurden erlesene Weine kredenzt. Mit viel Gesang und Musik von Franz haben wir uns herzlich bedankt und so mancher gute Tropfen wechselte seinen Besitzer. Am Abend wurde im Hotel, erneut musikalisch unterstützt von Franz, ein zünftiger Abschluss gefeiert. Der Vorstand bedankte sich noch einmal bei allen Reiseteilnehmern und den Helfern. Unter tosendem Applaus überreichte er Charlotte, die die vereinsinterne Hauptverantwortung der Reise trug, als besondere Anerkennung ein kleines Olivenbäumchen. Die großzügige Spende vom Comitèes de Jumélage mit belegten Baguettes und Wraps, die 20 Liter Rotwein, die Horst S. spendiert hatte und die tollen Kuchen und Linzertorten, die einige Frauen für uns gebacken hatten, haben dafür gesorgt, dass niemand auf der langen Heimfahrt am Mittwoch verhungert und verdurstet ist. Die beiden Busfahrer der Firma Farrenkopf haben uns am späten Abend wieder wohlbehalten in Schriesheim abgeliefert. Eine erlebnisreiche, beeindruckende und überaus harmonische Konzertreise wird in unserer Erinnerung bleiben.

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